05.01.2023 | Stories

5 Fragen an … Stefan Schwerdfeger

Wie ein Kneipenabend unsere Zukunft veränderte

Hallo Stefan, wie lange bist Du schon bei WERNER WIRTH?
Ich bin seit 2003 im Unternehmen aktiv.

Was genau machst Du bei WERNER WIRTH?
Ich bin neben Sven Höppner einer der beiden Geschäftsführer.

stories portrait stefan schwerdfeger

Welcher Weg führte Dich hierher?
Mein Berufsleben ist durch viele Veränderungen des Umfeldes und eigener Erfahrungen geprägt. Mein Vater wollte, dass ich nach dem Abitur Jura studiere. Herausgekommen ist eine Lehre als Elektromechaniker. Nach der Lehre bin ich als Schiffselektriker zur See gefahren und wollte nach zwei Jahren Schiffbau studieren. Leider stellten zu dem Zeitpunkt praktisch alle Werften in Deutschland den Neubau ein. Dauerhaft nach Asien wollte ich nicht, was die Alternative gewesen wäre.

Also blieb dann die Elektrotechnik. Ich baute einen Betrieb auf, der im gleichen Segment wie mein damaliger Wettbewerber Sven Höppner agierte. Nach einiger Zeit im Wettbewerb beschlossen wir nach einem denkwürdigen Kneipenabend, gemeinsame Sache zu machen – und das stellte sich als gute Entscheidung für beide heraus.

Was macht Dich aus?
Herausforderungen begegnen und als Chance begreifen. Nicht im Kleinen verharren und Mut zum Risiko. Das macht mich aus – und genauso auch WERNER WIRTH. Natürlich nicht ohne Bodenhaftung.

Wie erlebst Du die Arbeit bei WERNER WIRTH?
Es gibt viele Geschichten um unsere Firma, wovon aber zwei sicherlich wegweisend waren. Der Einstieg in das E-Bike Geschäft zeigt unseren Mut. Ich hatte bei einem E-Bike-Motorenhersteller einen Termin, um eine Kabelkonfektion anzubieten. Im Gespräch stellte sich heraus, dass der Chefkonstrukteur statt eines Kabelbaumes einen integrierten Stecker im Motor haben wollte. Die Aufgabe bestand darin, innerhalb von 14 Tagen ein Konzept dafür vorzustellen. Bis dahin hatten wir noch nie selbst Stecker konstruiert, obwohl wir alle Fähigkeiten und Kenntnisse dafür besaßen. Warum also nicht, dachten wir, und haben tatsächlich gemeinschaftlich mit diesem Projekt den Sprung vom Dienstleister zum Hersteller und vor allem den Sprung in den E-Bike-Markt geschafft.

Um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben, haben wir 2014 eine Auslandsfertigung in Litauen begonnen. Wir hatten das große Glück, eine kompetente und geniale Frau als dortige Geschäftsführerin zu gewinnen. Sie hat auf einem postsowjetischen Werftgelände ganz klein mit großer Improvisationsgabe auf nacktem Beton eine Fertigung hochgezogen. Mittlerweile hat die Fertigung in Litauen eigene Hallen und über 150 Mitarbeiter*innen. In Hamburg hat das ebenfalls positive Effekte erzielt, auch die Hamburger Belegschaft ist weiter angewachsen.

Wir sind stolz auf gelebte Gleichberechtigung und Respekt gegenüber allen Personen, die bei uns arbeiten. Es ist bewegend zu sehen, wie viele Menschen so viele Jahre bei uns arbeiten. Genauso schön ist es zu sehen, wie viele junge Menschen eine echte Chance haben, sich bei uns zu entwickeln – beruflich und persönlich.